Auch im sechzehnten Pflichtspiel in Folge sollte die TuS Koblenz nach 90 gespielten Minuten ungeschlagen bleiben, dennoch waren es am Sonntag beim 2:2-Unentschieden im Stadion Oberwerth die Hunsrücker aus Karbach, die sich in den Armen lagen, während die Schängel eher enttäuscht wirkten.
Die TuS startete mit 30 Punkten aus 13 Spielen als Favorit in die Begegnung. Karbach, nach dem Pokalspiel gegen Engers zudem ersatzgeschwächt, steckte mit 15 Punkten aus 13 Begegnungen mitten im Kampf um einen Platz in der Aufstiegsrunde.
Wenig überraschend also, dass beide Mannschaften vor 1048 Zuschauern schwungvoll in die Begegnung starteten. Die erste Gelegenheit bot sich nach vier Minuten: Sentürk klärte einen Kopfball der Gäste nach einem Eckball auf der Linie. Nur zwei Minuten später war es auf der anderen Seite Shaqiri, der das Karbacher Tor nur knapp per Kopf verfehlte. Nach 13 Spielminuten war die Torlosigkeit allerdings passé: Damir Grgic, der groß gewachsene Defensivspieler der Schängel, bekam einen unglücklich abgewehrten Ball vor die Füße und jagte den Ball aus naher Distanz humorlos unter die Latte, das 1:0 für die TuS Koblenz. Und es hätten auf beiden Seiten im ersten Durchgang noch weitere Treffer fallen können, doch Max Wilschrey und Yannick Rinker verfehlten auf Karbacher Seite denkbar knapp, André Mandt scheiterte auf Seiten der TuS nach einer halben Stunde am Pfosten.
So ging es mit der knappen Pausenführung für die Schängel in die Kabinen. War die erste Halbzeit schon spannend und von vielen gefährlichen Momenten geprägt, so konnten die zweiten 45 Minuten das Geschehene noch deutlich übertreffen.
Turbulente Szenen und Momente gab es früh in Durchgang zwei auf beiden Seiten, doch trafen die Schängel offensiv zu häufig die falsche Entscheidung und so war es im Laufe der zweiten Halbzeit Torhüter Jonas Bast zu verdanken, dass man noch keinen Ausgleichstreffer kassiert hatte: Nach etwas mehr als 50 Minuten klärte Bast einen gefährlichen Eckball auf der Linie, nicht die letzte Rettungstat des jungen Schlussmannes der Schängel. Nach 57 Minuten foulte Umut Sentürk den Karbacher Hornetz im Sechzehner. Den fälligen Strafstoß, geschossen von Ex-Schängel Tobias Jakobs, parierte Bast stark. Zehn Minuten später auf der anderen Seite beinahe das gleiche Bild: Dylan Esmel wird von Bauer im Sechzehner regelwidrig zu Fall gebracht, Strafstoß für die TuS. Doch auch hier blieb der Torwart Sieger: Florian Bauer ahnte das richtige Eck und parierte den platzierten, aber nicht sonderlich hart geschossenen, Elfmeter von André Mandt (67.).
Drei Minuten später bebte das Stadion Oberwerth dann, als der eingewechselte Dominic Fuß einen missglückten Sawaneh-Abschluss unter die Latte zum 2:0 jagte. Die Freude über den Treffer währte allerdings nur kurz, sehr kurz sogar: Tobias Jakobs bediente nur eine Minute später den im Zentrum entwischten Kevin Leidig mit einem Flachpass von links, dieser brauchte das Leder lediglich über die Linie zu grätschen, die Karbacher mit dem 2:1-Anschlusstreffer. Mit offenem Visier gingen die Hunsrücker in die Schlussminuten, wohlwissend, dass sie nur ein einziger Treffer von einem Punktgewinn trennte, doch auch den Schängeln boten sich Räume und Möglichkeiten. Die größte davon besaß der nach langer Leidenszeit kurierte Yusupha Sawaneh, als er in der 89. Spielminute dem Karbacher Eberhardt den Ball vom Fuß luchste und sich plötzlich in einer Zwei-gegen-Eins-Aktion frei vor Torwart Bauer befand. Doch anstelle den Ball zum besser positionierten Jacob Pistor durchzustecken, entschied sich Sawaneh für den eigenen Abschluss, den Bauer gerade noch so abwehren konnte. Und so kam es, wie es kommen musste: Karbach setzte in den Schlussminuten den Lucky Punch und traf nach einem verlängerten Einwurf in der 90. Spielminute zum Ausgleich. Der Torschütze: ausgerechnet der Ex-Schängel und bisherige Unglücksrabe Tobias Jakobs. In der dritten Minute der Nachspielzeit hätte Karbachs Toptorjäger Wilschrey den Spieß sogar gänzlich umdrehen können, doch Wilschrey scheiterte knapp am TuS-Tor.
Betrachtet man den gesamten Spielverlauf, wäre das wohl auch etwas zuviel des Guten gewesen. Das 2:2-Unentschieden auf dem Oberwerth war für die TuS aufgrund des späten Ausgleichstores zwar unglücklich, aber durchaus nicht unverdient.
Für die TuS Koblenz spielten:
Bast – Grgic, Stahl, Redjeb – Mahrla, Hadzic, Mandt (68. Fuß), Sentürk (68. Farajli) – Qenaj (61. Wingender), Esmel (81. Pistor) – Shaqiri (68. Sawaneh)
Tore:
1:0 Damir Grgic (13.)
2:0 Dominic Fuß (70.)
2:1 Kevin Leidig (71.)
2:2 Tobias Jakobs (90.)
Besondere Vorkommnisse:
Bast hält Foulelfmeter von Tobias Jakobs (57.)
Bauer hält Foulelfmeter von André Mandt (67.)
Zuschauer:
1048