Was fĂŒr ein FuĂballspiel! Die TuS Koblenz bleibt auch im 13. Heimspiel dieser Saison ungeschlagen und bezwingt im Topspiel den drittplatzierten FK 03 Pirmasens mit 2:1. Und wie schon im Hinspiel, als die PfĂ€lzer durch einen Foulelfmeter das Siegtor in der Nachspielzeit erzielten, sollte auch diesmal das spielentscheidende Tor des Tages erst nach Ablauf der regulĂ€ren Spielzeit fallen.
Doch von vorne: Es war das mit Spannung erwartete Duell in der Meisterrunde der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, die TuS Koblenz empfing als Tabellenzweiter den direkten Konkurrenten und Regionalligaabsteiger FK 03 Pirmasens – ein absolutes Sechs-Punkte-Spiel. Denn wĂ€hrend Pirmasens mit einem Sieg an der TuS hĂ€tte vorbeiziehen können, könnten die SchĂ€ngel mit einem Heimsieg den Drei-Punkte-Vorsprung kurzerhand verdoppeln und zeitgleich an TabellenfĂŒhrer TSV Schott Mainz dranbleiben. Die Bedeutung des Spiels zeigte sich auch an der Zuschauerzahl: 1448 Zuschauerinnen und Zuschauer fanden den Weg ins Stadion Oberwerth, Ligabestwert in dieser Saison.Â
BeflĂŒgelt von zahlreichen blau-schwarzen UnterstĂŒtzern, waren es die SchĂ€ngel, die zunĂ€chst besser ins Spiel fanden: Ein Abschluss von Armend Qenaj nach nicht einmal zwei gespielten Minuten, war die erste vielversprechende Möglichkeit im Spiel. Die zweite Chance der TuS lieĂ nicht lange auf sich warten: Ein unzureichend geklĂ€rter TuS-FreistoĂ aus dem Halbfeld, landete bei Michael Stahl, der denn Ball volley an die Latte setzte. In der Anfangsphase blieb die TuS spielbestimmend – und dieser Auftritt sollte belohnt werden: Justin Klein, eigentlicher rechter Bahnspieler, wurde auf links gefunden und traf mit einem satten Schuss ins kurze Eck – kaum zu halten fĂŒr GĂ€stekeeper Benjamin Reitz (24. Minute). Es war die zu diesem Zeitpunkt verdiente FĂŒhrung der Koblenzer, die allerdings nach etwas mehr als einer halben Stunde einen herben Schlag hinnehmen musste: Dem bis dato stark auftretenden Marcel Wingender wurde aus naher Distanz ein Ball ins Gesicht geschossen. Ein Wirkungstreffer, denn wenig spĂ€ter musste Wingender mit Schwellungen, Einblutungen und VerfĂ€rbungen um das Auge ausgewechselt werden, Jacob Pistor ersetzte den groĂgewachsenen Mittelfeldspieler. Mit der Auswechslung von Wingender kamen die GĂ€ste besser ins Spiel, erspielten sich im Laufe der 1. Halbzeit die eine oder andere Gelegenheit, brachten die TuS-Defensive allerdings selten in Verlegenheit.
Die 1:0-PausenfĂŒhrung folglich das Ergebnis, mit dem es fĂŒr beide Mannschaft in die Kabinen ging. Diese verlieĂen die Teams auch zunĂ€chst auf beiden Seiten unverĂ€ndert, doch anders als noch im ersten Durchgang, als die SchĂ€ngel das Spiel in den Anfangsminuten bestimmten, war es nun ein ausgeglichenes FuĂballspiel, das von zahlreichen Fouls und Spielunterbrechungen geprĂ€gt war. Dennoch erarbeitete sich die TuS eine erste Gelegenheit nach 53 gespielten Minuten, als Damir Grgic einen Schlenzer aus der Distanz zu weit am Tor vorbeisetzte. Deutlich besser sollten es die GĂ€ste machen: Ein langer Ball von TorhĂŒter Benjamin Reitz auf Tim Hecker dĂŒpierte die TuS-Defensive, sodass der Pirmasenser Mittelfeldmann den Spielstand auf 1:1 egalisieren konnte. Kurz schien es so, als wĂŒrde die Defensiv-SouveranitĂ€t der SchĂ€ngel weiter ins Wanken geraten, als der FKP nur eine Minute nach dem Ausgleich gleich das zweite Tor auf dem FuĂ hatte: Der Pirmasenser Daniel Bohl ĂŒberlupfte TuS-Torwart Jonas Bast, doch Mohamed Redjeb klĂ€rte im letzten Moment auf der Linie (56.). Mit zunehmender Spieldauer bĂŒĂte das Spiel immer mehr Tempo und Spielfluss ein, viele Nickligkeiten waren die Folge und weitere Verletzungen zu beklagen: Denn neben Marcel Wingender, mussten im Verlauf des Spiels auch Damir Grgic (ebenfalls ein Ball aus naher Distanz an den Kopf) und Umut SentĂŒrk angeschlagen ausgewechselt werden. Eine Nachspielzeit von acht (!) Minuten war die Reaktion des Unparteiischen auf die zahlreichen Unterbrechungen. Und die sollte es in sich haben: Ein langer Ball von Daniel von der Bracke, der vom nimmermĂŒden Dylan Esmel erlaufen werden konnte, wurde vom TuS-Offensivspieler zum eingewechselten Hadzic gepasst, der es wiederum schaffte, den Ball zu Pistor durchzustecken und der „Pistorlero“ blieb cool und drĂŒckte den Ball schlieĂlich ĂŒber die Linie: 2:1 und das Stadion Oberwerth kochte ĂŒber.
Pirmasens warf in der Folge alles nach vorn, doch weder ein Distanzschuss, noch der Kopfball von Krob in der neunten Minute der Nachspielzeit, fanden den Weg ins Koblenzer Tor. Entsprechend groĂ war die Erleichterung nach dem Abpfiff und ausgelassen die Feierlichkeiten zwischen der gut besuchten Fankurve und den SchĂ€ngeln auf dem Platz. Die TuS Koblenz wahrt somit den Ă€uĂerst knappen RĂŒckstand auf Spitzenreiter TSV Schott Mainz und distanziert Verfolger FK Pirmasens um jetzt sechs ZĂ€hler.
FĂŒr die TuS Koblenz spielten:
Bast – von der Bracke, Stahl, Redjeb – Grgic (86. Szymczak) – SentĂŒrk (77. Mahrla), Shaqiri (77. Hadzic), Wingender (36. Pistor), Qenaj, Klein – Esmel
Tore:
1:0 Justin Klein (24.)
1:1 Tim Hecker (55.)
2:1 Jacob Pistor (90+2.)
Besondere Vorkommnisse:
Keine
Zuschauer:
1448